KUNSTGESPRAECH

TEXTE: REZENSIONEN

Galerie PSM, Berlin – Rezensionen

Material

A Material World, 14.01. – 18.02.2012, PSM Gallery, Berlin mit Carsten Nicolai, Niko Princen, Katarzyna Przezwanska, Florian & Michael Quistrebert, Olve Sande, Timur Si-Qin, kuratiert von Carson Chan

A Material World, Hauptraum, PSM-Gallery Berlin, 14.01.- 18.02.2012 mit Carsten Nicolai, Niko Princen, Katarzyna Przezwanska, Florian & Michael Quistrebert, Olve Sande, Timur Si-Qin, kuratiert von Carson Chan  - Foto: KKImmaterialität, Information kontrastiert mit sinnlicher Materie: In 'A Material World' versammelt Kurator Carson Chan Statements zu unserer sich verändernden Wahrnehmung der Dinge im Zeitalter des Internet. Eine riesige goldblaue "Fahne" mit Fransen und Lochmuster aus Leinwand hängt im gelbgekachelten Nebenraum als Verweis auf materielle Verlockungen, die Madonnas titelgebender Song verheißt. Im (wieder einmal) dunklen Hauptraum Google Street View-Impressionen als Symbol für eine Internetwelt. Bodenfugen sind mit fluorisierender Farbe gefüllt. Bodennahe Projektionen zeigen ästhetische physikalische Lichtspiele. Diesen immateriellen Werken sind wenige materielle entgegengesetzt: Eine mittelhohe installative rechteckige Skulptur, an einem Podest eine Tasche mit schweren Steinen vom Ostseestrand. Die sparsam gesetzten Arbeiten, Leere und

Weiterlesen...

 

Dimension

ØYSTEIN AASAN, Solo-Show, 30.04. – 04.06.2011 (bis Ende Juni verlängert), PSM Gallery, Berlin

Øytein Aasan: Display Units, PSM Gallery, Berlin (Foto: kk)Die zeitgenössische Kunsttheorie fordert in der Regel von der Kunst, dass sie über ästhetische Fragestellungen hinaus geht und sich um gesellschaftliche Bezüge bemüht. Um 1920 waren ästhetische und gesellschaftliche Fragen nicht nur kein Gegensatz: Ästhetische Lösungen beförderten die gesellschaftliche Veränderung. Denn neue Architektur- und Designformen, die sich industriell fertigen ließen, verbesserten den Lebensstandard für die "Masse". Das moderne Design war eine Vision der demokratischen, durchlässigen Gesellschaft. Aasan belegt das zentrale Gittermotiv seiner Ausstellung mit fotografischen Quellen um die Klassische Moderne. Er dockt seine Installation an dieser Epoche an und visioniert ihr ästhetisches Funktionieren als gesellschaftliche Relevanz. Zumal die Vision von damals heute ästhetische Banalität ist (Hochhäuser, Baumarktprodukte).

Weiterlesen...